Die Regenwurmprobe

Im Jahr 1951 beschrieb Dr. G. Hasenbein von der Uni Kiel einen Schwangerschaftstest am Regenwurm: Die Würmer werden in großen Behältern, die mit Erde und Laub gefüllt sind, in kühlen Kellerräumen gehalten. Die Erde darf weder zu trocken oder zu feucht sein. Alle drei Monate wird die Erde erneuert.

Bevor dem Tier etwas Harn der potentiell schwangeren Frau injiziert wird, entnimmt man ihm eine Samenblase, um den jeweiligen Stand der Samenbildung festzustellen. Pro Testreihe werden fünf Regenwürmer behandelt, um ein sicheres Ergebnis zu gewährleisten.


Zwei Stunden nach der Harninjektion werden die Würmer in 30%igem Alkohol getötet, auf eine Korkplatte gespannt und aufgeschnitten. Zusätzlich stellt man von der vorher entnommenen Samenblase einen Trockenausstrich her. Vor- und Nachausstrich werden miteinander verglichen. Ausschlaggebend sind nur solche Tiere, die im Vorausstrich keinerlei Samenbildung aufweisen. Wenn zwei Stunden nach der Injektion eine Ausschüttung von Spermien oder ihren Vorläufern erfolgt, ist die ‚Harnspenderin’ schwanger. Wenn Vor- und Nachausstrich das gleiche Bild zeigen, ist die Frau nicht schwanger.

Warum dieser Test trotz der guten Trefferwahrscheinlichkeit von 90 Prozent und der bekannten Anspruchslosigkeit von Regenwürmern nicht weiterentwickelt wurde, ist nicht überliefert.


Nach: Dr. G. Hasenbein 'Ein Schwangerschaftstest am Regenwurm', Archiv für Gynäkologie

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