Eibe

lat. Taxus baccata

Im Altertum spielte die Eibe im Totenkult sowie als Totenbaum eine Rolle, auch vor Blitzen und Dämonen sollte sie den Menschen schützen. Sie wurde zum ersten Mal von Nikande 200 v. Chr. beschrieben.

VOLKSTÜMLICH:
Bogenbaum, Eibenbaum, Eife, Europäische Eibe, Ibenbaum, Ifenbaum, Iwenbaum, Kandelbaum, Roteibe, Taxe, Taxbaum, Taxen, Ybe, Ypenbaum
Die Pflanzengattung gehört zur Familie der Eibengewächse (Taxaceae) Der Gattungsname 'Taxus' leitet sich vermutlich vom lateinischen taxare für strafen ab, womit er auf die Giftigkeit der Pflanze verweist. Der Artname 'baccata' bedeutet beerentragend.
Der Name Eibe entstand wahrscheinlich aus dem althochdeutschen Wort iwa für Bogen, weil die alten Germanen aus Eibenholz Pfeil und Bogen herstellten.

AUSSEHEN:
Die Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum, der eine Höhe von 20 m erreichen kann. Die Blütezeit ist von März bis April, wobei es Bäume mit weiblichen sowie mit männlichen Blüten gibt. Die Samen reifen im Herbst in einem erst grünen, später roten, fleischigen Samenmantel heran.

VORKOMMEN:
Der Baum wächst in Laubmischwäldern und benötigt kalkhaltigen Boden. Sie bevorzugt frische, nährstoffreiche, oft basische Böden in feuchter Klimalage. Als Zierpflanze ist sie häufig in Parkanlagen, Gärten und Friedhöfen anzutreffen.

VERBREITUNG:
Die Eibe hat ihre Heimat in Nordafrika, Kleinasien, Kaukasus, Mittel-, West- und Südeuropa. Wild ist sie nur selten, und dann vor allem in Gebirgswäldern bis zu Höhen von 1200 m, zu finden. Die Eibe hat ihre natürliche Verbreitung in ganz Europa, ist aber selten geworden, da sie früher ihres Holzes wegen in vielen Gegenden fast ausgerottet wurde.

ABBRUCH:
Die Eibe wurde zum ersten Mal von Nikande 200 v. Chr. beschrieben, sie wurde zum Zweck der Abtreibung, des Selbstmordes und des Mordes verwendet. Das Taxin der Eibe bewirkt Kontraktionen der Gebärmutter, da es aber auch den Herzmuskel lähmt, war eine Abtreibung mit dem Eibengift ein Spiel mit dem Tod.

GESCHICHTE:
Dioscurides schreibt über seine Giftigkeit und behauptet sogar, dass Menschen, die unter dem Baum schliefen oder von seinem Schatten getroffen würden auf der Stelle sterben könnten. Plinius ist der selben Ansicht, er warnt außerdem davor aus Eibenholzgefäßen zu trinken, da dies auch den Tod bringen würde.
Von den Kelten ist bekannt, dass sie mit Eibensaft ihre Pfeile vergifteten. Im Altertum spielte die Eibe im Totenkult sowie als Totenbaum eine Rolle, auch vor Blitzen und Dämonen sollte sie den Menschen schützen.

INHALTSSTOFFE:
Baccatin III, Betulosid, Biflavonoide, Diterpene, Ginkgetin, Paclitaxel, Phenole, Taxacine, Taxin A, Taxin B, Taxication, Vitamin C

WIRKUNG:
abführend, herzstärkend, menstruationsfördernd, wurmtreibend

ANWENDUNGEN:
Abführmittel, Blasenleiden, Husten, Insektenbekämpfung, Katarrh, Würmer
Krebsbehandlung, Rheuma

LITERATUR:
Vom Nimbaum bis zur Pille - Zur kulturgeschichtlichen Vielfalt der Verhütungsmethoden von Helga Dietrich und Birgitt Hellmann, 2006, Seite 50
http://wienerwald-online.at/index.htm?eibe/eibetx.htm

 

 

Anmerkung:

Ebenholz (Diospyros spp.) geht vermutlich auf eine Fehlinterpretation der altdeutschen Bezeichnung 'Eybinholtz' zurück, womit aber die Eibe (Taxus baccata) gemeint ist. Früher wurde das Holz, mit Eisensalz schwarz gebeizt und als 'Deutsches Ebenholz' für Intarsien verwendet.

 

Dahingehend könnte auch der berühmte Satz bei Schneewittchen anders interpretiert werden: 'So weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz (Eibenholz)'. Die Farben weiß-rot-schwarz symbolisieren einserseits die drei Mondphasen und auch damit verbunden den Menstruationszyklus und versinnbildlichen andererseits auch die drei Lebensphasen der Frau.

 

Das junge Mädchen (Menarche) - Die reife Frau (menstruierend) - Die weise Alte (Menopause). So gibt es auch für den Uterus drei Phasen: den Aufbau der Schleimhaut (weiß), die Fülle des Blutes (rot) und den Blutfluss der Menstruation (schwarz).