Schallwäscher
Anfang der 1950er-Jahre brachte die Firma Bosch in Stuttgart den ‚Schallwäscher’ auf den Markt – ein Vorläufer unserer Waschmaschine: Das Gerät wird in den Zuber mit Lauge und Schmutzwäsche gehängt, wo es durch seine starken Vibrationen (Schallwellen) den Schmutz aus den Fasern löst. Dadurch wird die Wäsche geschützt, denn Reiben, Bürsten oder Stampfen ist nicht mehr notwendig.
Das liebevoll ‚Waschbär’ oder wegen seines Brummgeräusches auch ‚Brummbär’ genannte Wasch-Hilfsgerät wurde in der damaligen DDR von ungewollt schwangeren Frauen zweckentfremdet: Sie setzten sich in die Badewanne und legten das Gerät auf ihren Bauch. Wegen dieses Missbrauchs oder wegen der Entwicklung moderner Waschmaschinen wurde der ‚Waschbär’ schließlich aus dem Verkehr genommen.
Das Gerät hat einen Durchmesser von ca. 35-40 cm und ist ca. 50 cm hoch. Der Schutztransformator reduziert die Netzspannung auf gefahrlose 40 bzw. 28 Volt Wechselstrom.
Im Prinzip war der Schwangerschaftsabbruch in der DDR seit den 1970er-Jahren innerhalb der Zwölf-Wochen-Frist legal – allerdings nur 1x pro sechs Monate. Da frau aber unmittelbar nach einem Abbruch wieder schwanger werden kann, kommt sie bei fehlender oder unzuverlässiger Verhütung gegebenenfalls nach kurzer Zeit in dieselbe Situation wie zuvor.
Das zweite Problem der Frauen in der DDR war die fehlende Reisefreiheit: Wenn die Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch erst nach der Zwölf-Wochen-Frist getroffen wurde, gab es anders als für die BRD-Frauen keine Möglichkeit, zum Abbruch auszureisen, etwa nach Holland.
Aus diesen beiden Gründen fanden auch in der DDR illegale Abbrüche statt.
Wir danken dem DDR-Alltagsmuseum Malchow für die freundliche Leihgabe.