Verhütung

Durchschnittlich 15 Schwangerschaften pro Frauenleben sind ‚natürlich‘, ‚naturgewollt’. Daraus folgen rund zehn Geburten, je nach Gesundheitszustand, Wohn- und Hygieneverhältnissen, Zugang zu sauberem Trinkwasser und energiereicher Nahrung etc. Von den etwa 10 Geburten haben früher rund sieben Kinder überlebt. Das ist den meisten Menschen aus wirtschaftlichen, sozialen oder anderen Gründen aber zu viel, früher wie heute.

Die Beschränkung der Kinderzahl war und ist daher für alle Generationen und die meisten Kulturen ein wichtiges Thema.

Noch vor 100 Jahren hat Siegmund Freud visionär darüber nachgedacht, dass es die größte Befreiung des Menschen wäre, wenn es gelänge, den 'Geschlechtstrieb' von der Fortpflanzung zu trennen.

Doch bis vor rund 100 Jahre herrschten unterschiedliche Meinungen darüber, wann Frauen empfangen können und wann nicht.
Erst 1930 entdeckte Prof. Hermann Knaus aus Graz (und gleichzeitig der Japaner Kyusaku Ogino) die fruchtbaren Tage um den Eisprung. Durch ihre Erkenntnisse wurde die Entwicklung moderner Verhütungsmittel ebenso möglich wie die der künstlichen Befruchtung. Aber auch die so genannte Selbstbeobachtung ('Tagezählen') fußt auf den Ergebnisse von Knaus und Ogino.

Davor war eine unglaubliche Anzahl und Vielfalt von zum Teil unwirksamen oder auch schmerzhaften Methoden ausprobiert wurden. Die Rückschau verdeutlicht die Verzweiflung und gleichzeitig die Phantasie, mit der die Menschen zu allen Zeiten versucht haben, ihre Fruchtbarkeit zu steuern.