Substanzen

Die Auflistung aller Substanzen und Maßnahmen, die jemals zum Abbruch ausprobiert wurden, ist bedrückend lange. Es gibt kaum etwas, das nicht herangezogen wurde.

Die Liste reicht von A bis Z, beispielsweise von der Ablösung der Eihäute mit dem Finger vom Muttermund (zur Anregung der Wehentätigkeit) über Baryt (Schwerspat, Mineral), Chinin (Wirkstoff aus Baumrinde, löst in hohen Dosen Wehen aus und wird heute noch in Afrika angewendet), Dämpfe, Eibe (immergrüner Nadelbaum), Glyzerin (Chemikalie, Frostschutzmittel), Heiße Injektionen, Infektion durch Einführung unsauberer Gegenstände oder Finger, Juniperus virginiana L. (Rotes Zedernöl, Pflanze), Kalilauge (Kalikarbonat, Seife), Luftembolie, Mutterkorn (Giftiger Pflanzenparasit), Nitrobenzol (giftige Chemikalie), Opium und Morphin (Drogen), Petroleum (Brennstoff, Reinigungsmittel), Quecksilber (Metall), Reizung der Brüste durch Schröpfköpfe, Salpetersäure (stark ätzende Säure), Terpentinöl (Lösungsmittel), Ustilago Maidis (Pflanzenschädling), Verwundungen am Genitalapparat, Wurzel der Gartenraute (Pflanze) bis zum Reinigungsmittel Zitronensäure.

Was zur Hand war, wurde versucht, unabhängig davon, ob es geeignet war.

Im Jahr 1925 urteilte E. Hofmann in seinem Buch 'Der Arzt für alle':
"Es gibt keine Möglichkeit, die Frucht zu vergiften, ohne den mütterlichen Körper einer Vergiftung auszusetzen.... Die mechanischen Abtreibungsmittel bezwecken alle das gleiche, nämlich die Frucht durch irgend eine Verletzung zum Absterben zu bringen, worauf sie aus der Gebärmutter ausgestoßen wird. Alle Versuche, die von Laienhand in dieser Richtung gemacht werden, sind aufs höchste gefährlich und es ist schon ungeheures Unheil durch sie angerichtet worden. Die Zahl der Todesopfer, die sie gefordert haben, lässt sich gar nicht abschätzen; Erkrankungen mehr oder weniger schwerer Art ziehen sie alle nach sich; es sind tatsächlich Ausnahmefälle, wenn eine Frau unbeschadet aus einem Abort hervor geht... So kommen wir zu dem Schluss, dass es .... kein einziges Abtreibungsmittel gibt, das auf der eine Seite unschädlich, andrerseits auch sicher wäre."

Die modernen ungefährlichen und schonenden Methoden und Substanzen für den Schwangerschaftsabbruch konnte er nicht vorhersehen.