"Fortgesetzte Verbrechen wider das Leben"
Ursachen und Hintergründe des 1914 nach § 219 RSTGB eingeleiteten Untersuchungsverfahrens gegen die Münchener Ärztin Dr. Hope Bridges Adams-Lehmann
Dr. Hope Bridges Adams-Lehmann, eine der ersten Ärztinnen Deutschlands, geriet vor dem Ersten Weltkrieg wegen der von ihr vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche in Konflikt mit der Justiz. Zu diesem Zeitpunkt wurde über die Reform der Abtreibungsparagraphen ebenso heftig diskutiert wie über den Rückgang der deutschen Geburtenraten. Hope Adams trat schon 1895 in ihrer ersten Veröffentlichung, dem 'Frauenbuch', vehement für das Selbstbestimmungsrecht der Frau im Bereich Schwangerschaftsabbruch ein. Durch ihre Tätigkeit als Ärztin der Münchener Arbeiterviertel machte sie sich einflussreichen sozialpolitischen Aktivitäten tangierte sie aber auch die beruflichen Interessen der Münchener Hebammen.(vom Cover)