Abandoned (im Stich gelassen) - Wenn religiöses Gewissen tötet
Doku zeigt Frauen, die mit kranken Föten schwanger waren und denen trotzdem ein medizinisch notwendiger Abbruch verweigert wurde - aus „Gewissensgründen“. Premiere am 3. 5. 2019 in Wien.
Wien (OTS) - Es gibt ÄrztInnen, die lieber den Tod schwangerer Frauen in Kauf nehmen, als eine Abtreibung durchzuführen. So geschehen bei der Italienerin Valentina, die in der 19. Schwangerschaftswoche bei einer Frühgeburt in einem Krankenhaus vor den Augen der Ärzte starb, weil diese ihr den lebensrettenden Schwangerschaftsabbruch aus ‚Gewissensgründen verweigerten, da der Fötus noch einen Herzschlag aufwies. Eine andere Frau wurden genötigt, ein nicht lebensfähiges Kind zur Welt zu bringen, das nur wenige Stunden überlebte. Eine weitere Familie lebt jetzt mit einem schwerstbehinderten Kind und weiß nicht, wie es weitergeht.
Frauen haben kein Recht auf medizinische Versorgung
Ursache dieser vermeidbaren Tragödien sind fanatisch religiöse ÄrzteInnen, die Abtreibungen sogar in Notfällen verweigern, legitimiert durch frauenfeindliche Gesetze: Überall sind Ärzte verpflichtet Patienten bestmöglich zu behandeln, unabhängig von ihrem persönlichen Glauben. „Nur bei Frauen mit einer ungewollten Schwangerschaft machen fast alle europäischen Länder eine Ausnahme: diesen Frauen dürfen Ärzte einen Abbruch aus „Gewissensgründen“ verweigern, auch wenn dieser medizinisch notwendig ist. „Nicht nur einzelne Ärzte, sondern ganze Spitäler und Regionen nehmen diesen ‚Gewissensgrund’ in Anspruch und verweigern Frauen eine notwendige medizinische Behandlung. In manchen Gegenden Europas, wie in Spanien oder Italien müssen Frauen über 500 Kilometer weit reisen, um medizinisch versorgt zu werden. Nur in Schweden, Finnland und Island sind ÄrztInnen ohne Ausnahme verpflichtet, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen“ erklärt der Gynäkologe DDr. Christian Fiala.
Ärzte lassen Frauen sterben
Die Filmemacherin Patricia Marchart erzählt die Geschichten dieser Frauen. Sie reiste quer durch Europa und besuchte Betroffene bzw. deren Hinterbliebene. Unter anderem wird die Geschichte von Savita in Irland erzählt. Ihr wurde bei einer Fehlgeburt in der 17 SSW ein lebensrettender Schwangerschaftsabbruch verweigert, weil der Fötus noch einen Herzschlag aufwies und das medizinische Personal dem Leben des Fötus die Priorität einräumte. Savita starb an einer Blutvergiftung. Paula aus Spanien wurde die Information über schwerste Fehlbildungen des Fötus vorenthalten bzw. die pränatale Diagnose verzögert . Diese Verzögerung führte zu lebensbedrohlichen Komplikationen, weshalb ihr die Gebärmutter entfernt werden musste. Filmemacherin Patricia Marchart: "Mich haben diese Geschichten unendlich berührt und dann wütend gemacht: Etwa jene von Paula, die sich so auf ihr Kind gefreut hatte. Jetzt kann sie keine Kinder mehr bekommen, weil Ärzte sie falsch informiert haben, ihre Schwangerschaft mit dem schwer kranken Fötus hinauszögerten, bis sie selbst fast gestorben wäre. Das alles nur, um ihrem eigenen religiösen Glaubensgrundsätzen treu zu bleiben."Der Dokumentarfilm zeigt, dass religiöse Ideologie Frauen töten kann. Prof. Kristina Gemzell, WHO, Karolinska Institut, Schweden sagt im Film: "Ich denke man muss Frauen vertrauen, dass sie Entscheidungen über ihr eigenes Leben selbst treffen können." - Niemandem steht es zu, eine Schwangere in einer medizinischen Krise zu bevormunden.
Premiere im Rahmen von #kein millimeter
Diese findet am 3. 5. 2019 im Wiener Admiralkino um 18.00 mit anschließender Diskussion (mit der Filmemacherin Patricia Marchart, Ewa Dziedzic und dem Gynäkologen Christian Fiala) statt.
Trailer: https://vimeo.com/317232917
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