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Filmpremiere im MUVS

2018 beteiligte sich das MUVS an den 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und zeigte am 10. Dezember 2018 die Premiere von "Abandoned - im Stichgelassen" mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin Patricia Marchart.

ABANDONED (Im Stich gelassen) ist ein Dokumentarfilm über Frauen in Europa, denen von ÄrztInnen ein legaler und teilweise medizinisch notwendiger Schwangerschaftsbruch verweigert wurde. Die Auswirkungen sind entsetzlich und führten bei einigen Frauen sogar zum Tod.

 

Wie ist so etwas in Europa im 21. Jahrhundert möglich?

ÄrztInnen dürfen eine medizinisch notwendige Behandlung verweigern - "Conscientious Objection“ - wenn diese ihren persönlichen oder religiösen Überzeugungen widerspricht und sie sich auf eine angebliche „Gewissensfrage" berufen können.

Die Filmemacherin Patricia Marchart reiste für den Film durch Europa und besuchte betroffene Frauen bzw. deren Hinterbliebenen.

Unter anderem wird die Geschichte von Valentina aus Italien erzählt, die bei der Fehlgeburt ihrer Zwillinge in der 19. Schwangerschaftswoche starb, weil einer der Zwillinge noch einen Herzschlag aufwies und der Arzt aus Gewissensgründen nicht die notwendige Behandlung durchführte. Ähnlich erging es Savita in Irland. Sie wurde bei einer angehenden Fehlgeburt in der 17 SSW nicht richtig behandelt, weil der Fötus auch hier noch einen Herzschlag aufwies und das medizinische Personal sich auf den Fötus und nicht auf das Leben der Frau konzentrierte. Die Folge war eine Blutvergiftung, an der Savita starb. Paula aus Spanien wurde die Information über schwere genetische Fehlbildungen des Fötus absichtlich vorenthalten bzw. die pränatale Diagnose verzögert – aus angeblichen Gewissensgründen. Diese Verzögerung führte zu lebensbedrohlichen Komplikationen und zur Entfernung ihrer Gebärmutter.

Der Film gibt Frauen und Hinterbliebenen eine Stimme und entlarvt die Ungerechtigkeit, die es ÄrztInnen ermöglicht, Frauen mit einer ungewollten Schwangerschaft eine medizinisch notwendige Behandlung zu verweigern. Wenn ÄrztInnen ihre medizinischen Entscheidungen auf persönliche Überzeugung gründen, bedrohen sie Leib und Leben der Frauen.

Anschließend an die Dokumentation gab es ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin. Mehr Informationen unter www.abandoned.film.