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MUVS in Aktion

Am 1. Januar 2025 ist der 50. Jahrestag der Fristenlösung. Dies ist ein geeigneter Anlass zu überlegen, was erreicht wurde und was noch zu tun ist, insbesondere auf politischer Ebene. 

Auch im Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch wollen wir uns im kommenden Jahr weiterhin dafür einsetzen, dass Österreich wichtige Schritte weitergeht, um Frauen von der noch immer vorherrschenden gesetzlichen Bevormundung in einem ihrer intimsten Lebensbereiche zu befreien. Um hier weiterzukommen fordern wir die Streichung des Schwangerschaftsabbruchs aus dem Strafgesetzbuch, da Frauen in Österreich nach diesem Gesetz bei einem Abbruch noch immer mit einem Jahr Haft bedroht werden. (Mit der Fristenlösung wird nur in Ausnahmefällen von einer Strafe abgesehen.) Ein ähnliches Gesetz wurde in Kanada bereits 1988 ersatzlos gestrichen, dies hat sich in den 35 Jahren dort sehr bewährt. Mehr dazu auf der Homepage unseres Volksbegehrens: www.bevormundung-is.org

Zudem setzen wir uns für eine geschlechtergerechte Aufteilung der Kosten für Verhütung und den Schwangerschaftsabbruch ein. Nachdem Männer ja ebenfalls bei der Entstehung von Schwangerschaften beteiligt sind, sollten auch diese die Kosten bei Verhütung und Schwangerschaftsabbruch mittragen, wenn kein Kind gewünscht wird. Dies könnte am besten durch die Krankenkassen geregelt werden, wie dies in einigen Ländern seit langem der Fall ist. 

Höchst erfreulich ist auch, dass wir im letzten und diesem Jahr viele Kooperationsanfragen hatten, unter anderem zu zwei Veranstaltungen als kompetente Anlauf- und Vernetzungsstelle im Bereich der sexuellen Bildung in das Wiener Rathaus geladen wurden: 

  • Am 08.11.2023 nahm das MUVS an der Jahrestagung des Wiener Netzwerks Gesundheitsfördernde Schulen (WieNGS) mit dem diesjährigen Fokus „Mentale Balance. Wege zur Stärkung der psychischen Gesundheit durch schulische Gesundheitsförderung“ teil. Das MUVS war mit einem Informationstisch, einer Vielzahl an Broschüren und sexualpädagogischen Materialien als auch einer eigenen Videoproduktion „Zugang zu sexueller Bildung in Zeiten von Corona“ vor Ort. All dies weckte großes Interesse bei den Pädagog*innen, Lehrenden und anderen Multiplikator*innen, wodurch sich ein wertvoller gegenseitiger Austausch ergab. Außerdem konnten wir unsere sexualpädagogischen Workshopinhalte in interessanten Gesprächen direkt bewerben.
  • Darüber hinaus war das MUVS am 17.1.2024 in die Räumlichkeiten des Wiener Rathauses – im Wappensaal zum Symposium „50 Jahre straffreier Schwangerschaftsabbruch – und wie weiter?“ geladen. Auch hier konnten wir einige Informationsmaterialien auflegen und erfreuten uns an dem Interesse und der Vielzahl an Anfragen seitens der Teilnehmenden.

Fazit: wir werden uns als MUVS weiterhin sehr aktiv dafür einsetzen, dass insbesondere junge Menschen ihre Sexualität positiv leben können, gut geschützt vor ungewollten Schwangerschaften. Unsere Türen stehen sämtlichen Bildungsinstitutionen und Besucher*innen von nah und fern offen. Ferner werden wir nach den schwierigen Corona-Zeiten wieder aktiv Netzwerke bilden und unsere Expertise sowie Energie in konstruktive Kooperationen einbringen. In diesem Sinne wünschen wir allen ein erfolgreiches 2024.