Sex und Sterne - Vortragsreihe im MUVS
Das Museum lud zu drei Vorträgen mit anschließender Diskussion der Reihe „Sex und Sterne“ ein.
An drei Abenden hielt Sepp Rothwangl Vorträge zur Kulturastronomie und erklärte, welchen Einfluss der Himmelslauf auf das Verhalten der Menschen hat und wie er in Mythen überliefert wird. Spezielles Augenmerk lag dabei auf der Sexualität, wie Perioden oder Aussehen von Himmelserscheinungen interpretiert wurden und was Religionen daraus machten. Stimmt der Satz: „Wie im Himmel, so auch auf Erden“? Keineswegs geht es dabei um herkömmliche Astrologie oder Horoskope, sondern um Anthropologie, Geschichte der Astronomie, Mythologie und Entwicklung menschlicher Kultur, wie auch um den Kampf über die Deutungshoheit.
Das Thema des ersten Vortrags beschäftigte sich mit der Frage: Warum ist die Mondgöttin Patronin der Jungfräulichkeit und der Jagd?
In den meisten Kulturen ist der Mond weiblich. Warum ist das so und steuert der Mond gar biologische Zyklen? Was überliefern Mythen und Religionen und was sagen Statistiken? Wie weit geht sein Einfluss und hat der Mond vielleicht sogar mit der Evolution des Menschen zu tun?
Thema des zweiten Vortrags ging der Frage nach: Warum ist Venus/Aphrodite Göttin von Liebe, Sex und Fruchtbarkeit?
Gibt es einen Zusammenhang von Planet Venus und der antiken Liebesgöttin? Sie war Ehefrau von Hephaistos/Vulcanus, Liebhaberin zahlreicher Götter und Schutzpatronin der Hetären. Ihr griechischer Name ‚Aphrodite‘ beschreibt sie als aus dem Meerschaum geboren, doch warum wurde Venus in der Funktion als Morgenstern zum christlichen Teufel Luzifer
Der dritte Vortrag beschäftigte sich mit der Milchstraße. Ihre Mythen und wie sie zum Mittagsdämon wurde.
Was ist die Milchstraße im heutigen Weltbild und wie wurde ihre Erscheinung in früheren Zeiten interpretiert? Welche antiken Mythen, Kulte und Riten haben sie vergöttlicht? Wie wurde sie dämonisiert und von der katholischen Kirche einverleibt?