Der Forscher/Wissenschafter
Knaus’ Veröffentlichungen zu lesen, ist mühsam, zugleich aber sehr anschaulich: Für die Laiin/den Laien ähneln sie sich weitgehend. Genau das macht sie bedeutend: Knaus spielt immer mit denselben Bausteinen, aber er dreht am Versuchsaufbau. Erhält man unterschiedliche Ergebnisse, je nachdem, ob man dem Versuchstier die Substanz in den Mund oder in den Magen, in den Dünndarm oder in den Enddarm einflößt? Wirkt die Substanz am 32. Tag der Schwangerschaft eines Kaninchens anders als am 18. oder am 9. Tag? Knaus hasardiert nie und wird nie müde – er kontrolliert jedes Detail. In späteren Auseinandersetzungen mit seinen Kritikern wird das seine Stärke ausmachen: Er schließt nicht von einzelnen Zufallsbeobachtungen auf das Ganze, sondern macht sich die Mühe der Vollständigkeit. Dabei bewahrt er sich die Faszination für die natürlichen Vorgänge von Schwangerschaft und Geburt.