Barbara Wood: Bitteres Geheimnis (1993)

"Zu der Überzeugung kam ich auch, nachdem du mir meine Fragen beantwortet hast. Es kommt ab und zu vor, daß der Test falsche Ergebnisse zeigt. Aus diesem Grund beschloß ich, einen zuverlässigeren Test durchzuführen. Hast du schon einem vom Froschtest gehört?"

"Nein."

"Wir nehmen einen Tropfen Urin von einer Frau und injizieren ihn einem männlichen Frosch. Ein paar Stunden später untersuchen wir den urin des Frosches unter dem Mikroskop. Wenn sich männliche Samenzellen zeigen, heißt das, daß die Frau schwanger ist."

Mary, die die Hände ruhig im Schoß liegen hatte, sah ihn nur an.

"Deshalb baten wir dich, am Dienstag morgen noch einmal zu einer Urinprobe zu kommen. Der Test muß mit dem ersten Urin des Tages gemacht werden. Wir haben deinen Urin dem Frosch injeziert, Mary, und unter dem Mikroskop zeigten sich männliche Keimzellen."

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"Der Froschtest ist fast hundert Prozent zuverlässig, Mary. Und wir haben ihn zweimal gemaht, um ganz sicher zu sein. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß du schwanger bist."

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" ich meine, ich hab damit heute kiene Probleme mehr. Ich kann eigentlich von Glück sagen. Mir kann nichts passieren, seit ich operiert bin -"

"Lucille, bitte -"

"Aber was wäre, wenn ich nicht operiert worden wäre? Was wäre, wenn dauernd die Gefahr einer Schwangerschaft über uns hinge? Und wenn ich dann vielleicht daran sterben würde." Im Spiegel trafen sich ihre Blicke. "Du weißt, was du zu tun hast" sagte Lucille beinahe kalt.

Er sah sie nur stumm an.

Sie stand auf und drehte sich um. "Du mußt jemanden suchen, Ted. Du mußt deiner Tochter diese Schande ersparen."

Er brauchte einen Moment, ehe er begirff was sie meinte. Ungläubig starrte er sie an. "Was hast du da gesagt?"

"Du weißt genau, was ich gesagt habe. Du mußt jemanden ausfindig machen, zu dem Mary gehen kann. Damit sie dieses - dieses Ding los wird."

"Nein. Das tue ich nicht!"

"Du mußt. Du kannst doch nicht tatenlos zuschauen, wie sie sich ihr Leben verpfuscht. Du mußt deine Tochter schützen, Ted. Such jemanden und geh mit ihr hin."

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"Sie soll nicht mit dieser gräßlichen Belastung durchs Leben gehen müssen. Dieses Ding muß verschwinden. Weg damit!"