Friedrich Robert: Die Offenbarungen im Geschlechtlichen (1919)
Flüssigkeiten, mit dem Samen vermischt, rufen, was man auch im Volke ziemlich allgemein beherzigt hat, alsbald wichtige Veränderungen hervor. Während der Urin kaum eine Veränderung für die Beweglichkeit bekundet, lähmt reines Wasser fast plötzlich. Die Samenfädchen mit ihrem empfindlichen Ringelleib schlingen sich um Kern- und Mittelstück, und damit werden diese letztern nicht mehr transportiert. Nimmt man anstatt Wasser einen leichten Zusatz von Essig oder besser Zitronensäure, so isolieren sich die vorher rasend rasch vibrierenden Samenfädchen, nachdem sie zuvor blitzartig schnell ihre Beweglichkeit eingestellt haben. Salzlösung kann die Beweglichkeit der Samenfädchen wieder beleben, indes scheint diese nicht allzu lange anzuhalten. Denn während Kern und Schwanzstück an Umfang zunehmen, isolieren die Samenfädchen sich durch die verdünnende Flüssigkeit. Aus den Beeinflussungen der Samenfädchen durch die Ausspülungen wollte man ein Radikalmittel gegen die Empfängnis konstruieren, und ohne Zweifel müßte es auch zuverlässig wirken, wenn man mit Sicherheit wüßte, daß, bevor die Ausspülung vorgenommen, auch nicht ein einziges Samenfädchen in den Muttermund gelangt wäre. Die Eichel des männlichen Gliedes reicht indes im höchsten Affekt bis tief an den Muttermund, und da sind die Samenfädchen bei der Ejakulation vielleicht gerade auf den Schlitz des Muttermundes geschleudert. Was an Samenfädchen den Muttermund erreicht, das ist gegen die Zerstörung durch die Ausspülung geschützt.