Eduard Hofmann: Der Arzt für alle (1925)
Wenn schon eine meist auch nicht sachgemäß ausgeführte Desinfektion des im allgemeinen unzweckmäßigen Instruments vorgenommen wird, so unterbleibt doch mindestens die unbedingt nötige Desinfektion der äußeren und inneren Genitalien. Die Folge davon sind schwere eitrige Krankheitsprozesse, die oft den Tod, häufig ein langes Siechtum, fast immer eine schwere Schädigung der Frau für lange Zeit zur Folge haben.
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Die mechanischen Abtreibungsmittel bezwecken alle das gleiche, nämlich die Frucht durch irgendeine Verletzung zum Absterben zu bringen, worauf sie aus der Gebärmutter ausgestoßen wird. Alle Versuche, die von Laienhand in dieser Richtung gemacht werden, sind aufs höchste gefährlich und es ist schon ungeheures Unheil durch sie angerichtet worden. Die Zahl der Todesopfer, die sie gefordert haben, lässt sich gar nicht abschätzen; Erkrankungen mehr oder weniger schwerer Art ziehen sie alle nach sich; es sind tatsächlich Ausnahmefälle, wenn eine Frau unbeschadet aus einem Abort hervorgeht.
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1925 gab es ".... kein einziges Abtreibungsmittel, das auf der einen Seite unschädlich, andererseits auch sicher" war.