Der Froschtest
Sehr aussagekräftig, aber langsam und umständlich sind biologische Schwangerschaftstests, bei denen Frösche und andere Tiere das Schwangerschaftshormon hCG nachweisen. Sie wurden im Wesentlichen in den 1930er Jahren entwickelt und weltweit im großen Ausmaß bis zum Beginn der immunologischen Tests um ca. 1960 eingesetzt.
Hogben Test
Bereits in den 1940er Jahren wurden Frösche in Apotheken als ‚Schwangerschaftstests’ verwendet. Der Apotheker injizierte den Morgenurin einer möglicherweise schwangeren Frau einem geschlechtsreifen Krallenfroschweibchen. Laicht der Frosch innerhalb von 18 Stunden, ist der Nachweis der Schwangerschaft erbracht. Anders als bei unseren modernen Tests muss mit diesem Verfahren allerdings bis einige Wochen nach Ausbleiben der Regel gewartet werden.
Für diesen Test wurden viele Exemplare des Krallenfrosches aus Südafrika nach Europa, Australien, Asien und Nordamerika importiert. Vor der gänzlichen Ausrottung wurden die Frösche nur durch den teuren Transport und die aufwändige Haltung bewahrt. Als Wassertier musste dieser Frosch in den Apotheken in einem temperierten Becken oder Aquarium gehalten werden. Erst mit dem Einsetzen der chemischen Schwangerschaftstests wurde der ‚Apothekerfrosch’ arbeitslos.
Galli-Mainini Test
Der südamerikanische Arzt Dr. Carlos Galli Mainini konnte das Hogben-Verfahren wesentlich verkürzen, indem nun männlichen Fröschen eine kleine Menge Harn der möglicherweise schwangeren Frau in den dorsalen Lymphsack injiziert wurden. Wenn die Frau schwanger ist, enthält ihr Harn das Schwangerschaftshormon, das den Frosch innerhalb von drei Stunden zur Spermienproduktion veranlasst. Seine Spermien sind unter dem Mikroskop gut zu sehen.
Der Test ist für den Frosch nicht schmerzhaft; nach zwei Wochen kann er für den nächsten Test eingesetzt werden.