Krokodils- oder Elefantendung

Kleine Kügelchen aus Tierkot wurden in historischer Zeit als Verhütungsmittel in die Scheide eingeführt, weil Inhaltsstoffe des Kotes eine spermienabtötende oder zumindest spermienbremsende Wirkung haben sollen.

Etwa 1850 vor Christi entstand in Ägypten der so genannte Papyrus Kahun, der Rezepte für Frauenkrankheiten enthält. Eine Passage empfiehlt als Verhütungsmittel: „Nicht zulassen, dass eine Frau schwanger wird. Kot des Krokodils; werde zerstoßen in gegorenem Pflanzenschleim...“

Noch über 1000 Jahre später finden sich in der arabischen Literatur Empfehlungen zur Verwendung von Tierkot als Verhütungsmittel, etwa in Avicennas ‚Kanon der Medizin’ aus dem 11. Jahrhundert n. Chr. In diesem Werk werden nicht Krokodilsexkremente empfohlen sondern Elefantenkot.

Quellen: Robert Jütte, Lust ohne Last – Geschichte der Empfängnisverhütung, und Norman E. Himes, Medical History of Contraception

Bei unserem Objekt handelt es sich um gefriergetrockneten Krokodilskot aus dem Tiergarten Schönbrunn.

Inventarnummer
2519
Material
Kot
Größe in cm
4 x 3,5
Zustand
gut