Aña

Leni und ihre Mala-Mathilda!

Du hast mich nie gefragt ob du da wohnen darfst
Du hast mich nie gefragt ob du da wachsen darfst
Du hast mich nie gefragt ob es mich stört was du da machst
Und du hast auch nie gefragt ob es in meinen Zeitplan passt.
Aber ja ok, genau genommen ist das Ganze ja auch alles wegen mir.
Diese eine Party und die 5,6 Bier,
Und im Grunde reicht da ja auch schon eine Nacht,
10 Minuten mal nicht mit gedacht
Für 5 Minuten den Kopf ausgemacht
Und es ein einziges mal ohne gemacht.
Noch dazu war es nicht einmal wirklich toll,
ich meine wir beide waren echt sternhagel voll,
total über mündet und mir war tierisch schlecht.
Und doch ist irgendetwas in dieser Nacht gelaufen,
etwas, von dem wirklich alle Mädchen in meinem alter hoffen,
es ja rechtzeitig zu erkennen,
um dann gleich in der Früh
zur ersten Apotheke zu rennen,
um dann mit dem letzten Schluck Verzweiflung
und der kleinen gelben Tablette
Ihr eigenes Leben und Zukunft zu retten, während sie ein anderes, neu angefangenes dabei löschen.
Aber an all das hatte ich gar nicht gedacht,
ich hab nur schnell meine Sachen zusammen gepackt
und anstatt der einen gelben Pille erstmal eine Aspirin gespalten,
und dich mit dieser unbewussten großen Entscheidung
in meinem Körper behalten.
Und zack, ein ein halb Monate später
starre ich ein quadratisch schwarzweisses Foto an von dir
Ein zufälliger Chrosomenmix aus Johannes und mir.
Ca 12,4 cm klein,
und genau du sollst einmal mein Baby sein,
mein Fleisch mein Blut mein einziger Stolz.
Du legst ganz selbstverständlich dein Leben in meine Hände,
Tritts vorsichtig und doch bestimmt
gegen meine Innenbauchwände,
Um mir zu zeigen,
dass du da drinnen bist,
und mein Bauch
nun dein Zu Hause ist.
Du herrscht jetzt von hier aus über mich,
Und ich selbst ich erkenne mich nicht.
Denn Du veränderst mich
Tag aus Tag ein,
Und lässt mich irgendwie gar nicht mehr,
ich selber sein.
Denn:
Ich verschlinge nun ganze champignons mit Honig,
und nein das ist nicht ab artig sondern lecker ich,
kaue auf richtig hart gewordenen Rosinen herum
trinke unglaubliche Mengen von Kakao
und bin überrascht von mir
wie sehr ich nicht auf meine Ernährung schau,
Aber hey ok, irgendwo muss man einfach Abstriche machen,
Das ist klar,
Und für mich als Asiaküchen Liebhaber,
Ist es auch echt hart,
Aber, ich esse echt kein Sushi mehr, doch unter uns...
Mashmellows mit Erdnussbutter,
geben genauso viel Erfüllung her.
Ich esse pommes mit mcflury,
Milchreis gemischt mit Curry,
Und wenn ich mal wirklich riesen Hunger hab,
Dann machen mich eingelegte Birnen
mit Erdbeermarmelade satt.
Und auch wenn das Ernährung technisch überhaupt keine Berechtigung hat,
Gerade in meinem Zustand,
Höre ich fix nicht damit auf.
Und was habe ich nicht an specki kilos zugelegt,
ein Wunder dass sich das was ich bin überhaupt noch bewegt,
Um es euch ein bisschen näher zu bringen:
Ich fühl mich ein bisschen so wie ein gagantoeskes Stück ball,
was durch die Gegend rollt
und vor dem ausverkauften Ladentisch der Mangos
wie ein Kleinkind rum schmollt.
Und das einzige, was mich davon abhält
mich hier auf den Boden zu werfen
und anzufangen den neu eingestellten spar Lehrling zu nerven,
dass er mir endlich ein kilo Mangos her zaubern soll,
ist diese unglaubliche Kugel vor mir,
wegen der ich ganz von selbst zu den Papayas weiter roll.
Dann kaufe ich halt 2 Kilogramm papayas ein
und stopfe sie mir zuhause frustriert allein und verlassen
vor dem Fernseher rein,
Während ich zum 10. Mal die gleiche Folge Scrubs anschau.
Manchmal ganz manchmal ertappe ich mich auch dabei, dass ich heimlich im Selbstmitleid versinke,
und in Vorwürfen über deine Erzeugungsnacht ertrinke.
Ja ich weiss, das klingt gemein,
Und das sollte ich als werdende Mama gewiss nicht machen,
Doch manchmal gibt es halt mehr zu heulen und nur wenig zu lachen.
Ubahnfahrten beispielsweise rauben mir den allerletzten Nerv.
Denn:
Ich meide die Öffentlichkeit generell komplett denn ich fühle mich nicht nur undemensional fett sondern jeder wirklich jeder,
meint mir Glück wünschen zu müssen,
alle wollen dann auch meinen Bauch anfassen
und reden ununterbrochen auf mich ein.
Bitte bitte macht das nicht mehr, Denn genau das machts mir so unglaublich schwer besser damit klar zu kommen Dass meine Kindheit nun zu Ende ist Und mein Baby nun meine Zukunft ist.
Sie wurde Mama,
Eva, 17, Schülerin aus Wien.
Und egal was kommt, alles kann gehen.
Solange man Menschen hinter sich hat, und ein Ziel vorne weg!
So schafft sich jeder sein eigenes Glück.