1999: Der römische Pillen-Bann

Das Corpus delicti enthält Antibabypillen und Medikamente gegen die gängigsten Geschlechtskrankheiten. 60.000 dieser ‘post-rape parcels’, eine Art Notausrüstung für Vergewaltigungsopfer, werden dieser Tage an weibliche Kriegsopfer in den Flüchtlingslagern rund um den Kosovo verteilt. Gegen die Aktion der UNO-Agentur UNFPA hat der Vatikan schwere Moral-Geschütze in Stellung gebracht. Ziel des Vatikans ist die im ‘post-rape parcels’ enthaltene ‘Pille danach’.

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Den skurrilen Streit um die weiblichen Kriegsopfer hatte der Vatikan schon 1992 eröffnet. Auch im Bosnienkrieg hatte die UNO an hunderte Mädchen, die meisten waren zwischen zehn und zwölf Jahre alt, die ‘Pille danach’ verteilt. Unter Protest des Vatikans - und mit Folgen für die Zeit danach: Rom stornierte die Zahlung des Mitgliedsbeitrages zum UNO-Kinderhilfswerkes UNICEF.


Nach: NEWS 16/99