Das Diaphragma
Das Diaphragma oder ‚Scheidenpessar’ ist ein lokales Verhütungsmittel. Es besteht aus einem gewölbten Häutchen aus Gummi oder Silikon, das in einen ebenfalls mit Gummi oder Silikon überzogenen Spiralring gespannt ist. Es wird in die Scheide eingeführt, sodass es vor der Gebärmutter liegt und dort eine Barriere für die Spermien bildet.
Funktionsweise
Das Diaphragma muss von einem Arzt angepasst werden, denn nur die richtige Größe schützt vor Schwangerschaft. Bei der gynäkologischen Untersuchung zeigt der Arzt der Frau auch das richtige Einsetzen und Herausnehmen. Bei richtigem Sitz schränkt es weder die Bewegungsfreiheit ein noch wird es als störend empfunden.
Das Diaphragma kann bereits bis zu zwei Stunden vor dem Sex eingesetzt werden. Um das Einführen zu erleichtern und als weitere Barriere gegen Spermien wird vor dem Einsetzen eine spermizide Creme auf den Rand des Diaphragmas aufgetragen.
Nach dem Geschlechtsverkehr soll es noch mindestens sechs Stunden an Ort und Stelle bleiben, bis sich keine lebensfähigen Samenfäden mehr in der Scheide befinden, die zu einer Befruchtung führen könnten. Gereinigt wird das Pessar mit lauwarmen Wasser und Seife.
Geschichte
Das Diaphragma wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts vom Arzt Wilhelm Mensinga entwickelt. Dank der unermüdlichen Pionierarbeit von Margaret Sanger in den USA, von Aletta Jacobs in Holland und vielen anderen wurde das Diaphragma bis zur Einführung der hormonellen Verhütungsmittel (ab den 1970er-Jahren) sehr häufig angewandt.
Heute wird es von Frauen angewandt, die Pille & Co. nicht mögen oder nicht vertragen oder die selten Geschlechtsverkehr haben.