Der Pearl-Index

Die Sicherheit einer Verhütungsmethode wird mit dem so genannten Pearl-Index bestimmt, der berechnet, wie viele Schwangerschaften in 100 Verhütungsfrauenjahren eingetreten sind. Je kleiner diese Zahl desto besser. Gemessen wird damit die Qualität der Methode, aber nicht ihre Praxistauglichkeit. Nur der so genannte ‚praktische Pearl-Index‘ gibt Auskunft darüber, wie Frauen/Paare tatsächlich mit einer bestimmten Methode zurecht kommen. Nach dieser Zahl muss man aktiv fragen, denn sie ist näher an der Lebenswirklichkeit und daher oft ‚weniger schön‘ als der theoretische Pearl-Index.

Ein Beispiel dafür gibt die Berechnung der Sicherheit des Kondoms: Der Prozentsatz von ungeplant schwanger gewordenen Frauen im ersten Jahr der Kondomverwendung liegt ‚theoretisch’ bei 5, aber ‚praktisch’ bei 21. Für die periodische Abstinenz in Abhängigkeit von Selbstbeobachtungsmethoden gilt ‚theoretisch’ ein Prozentsatz von 1 bis 9, aber ‚praktisch’ finden sich 25 Prozent der Anwenderinnen im ersten Jahr der Verwendung in einer ungewollten Schwangerschaft. Mit längerem Gebrauch einer Methode steigt die Erfahrung, wodurch die Anzahl ungewollter Schwangerschaften abnimmt.


Mehr über dieses Thema lässt sich nachlesen in: 'Contraceptive Technology' von Robert A. Hatcher et al., Ardent Media, New York, 1998 (ISBN 0-9664902-0-7)