Die Pille fördert die Frauenbewegung
Die deutsche Publizistin und Schriftstellerin Barbara Sichtermann (* 1943 in Erfurt), eine der Intellektuellen aus der 68er-Generation, über den Einfluss der Antibabypille auf die Frauenbewegung.
Podcast vom 17. Jänner 2010, SWR2 Matinee:http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/matinee/rueckschau/-/id=660794/nid=660794/did=5829600/125iveg/index.html
Dank der Einführung der Antibabypille in den 1960er-Jahren können die Frauen ihre Lebensform selbst bestimmen, nämlich ob sie kinderlos bleiben oder Kinder bekommen wollen und wie viele. Zuvor war die Rolle der Frau als Mutter festgelegt und jedes andere Verhalten führte zu sozialer Ausgrenzung oder zumindest Irritation. Die Pille brachte es auch mit sich, dass über Sexualität offen gesprochen werden kann; zuvor war das nicht möglich.
Nachteile der Pille: Die Frau muss immer verfügbar sein, weil sie sich nun nicht mehr auf ihre Regel ausreden kann, wenn sie keine Lust hat: „Die Pille brachte eine sexuelle Gleichförmigkeit ohne sexuelle Zyklizität.“
Im Prinzip nützt die Pille dem treulosen Mann und demjenigen, der nicht Vater werden will. In einer bestehenden Beziehung ist es für die Frau schwierig, gegen den Willen des Mannes ein Kind zu bekommen.