Die Vasektomie
Die Sterilisation des Mannes (Vasektomie) ist nur in wenigen Ländern verbreitet, obwohl sie ein viel kleinerer Eingriff ist als die Sterilisation der Frau (Tubenligatur). Weltweit gesehen wählt jedes fünfte Paar in einer festen Partnerschaft die Sterilisation der Frau, aber nur jedes 25. Paar die Sterilisation des Mannes als ihre Verhütungsmethode.
Für dieses zahlenmäßige Ungleichgewicht gibt es zwei Gründe:
Viele Männer haben die (falsche) Vorstellung, durch eine Sterilisation impotent zu werden. Aber auch die Endgültigkeit der Entscheidung schreckt viele ab. Denn eine Rückoperation ist im Prinzip zwar möglich, aber die Erfolgsrate ist so gering, so dass man von einem endgültigen Eingriff ausgehen muss.
Es gibt allerdings die Möglichkeit Spermien einzufrieren und sie bei einem späteren Kinderwunsch für eine künstliche Befruchtung wieder aufzutauen.
Die Häufigkeit der Anwendung ist von Land zu Land sehr unterschiedlich: In den USA verlässt sich ein Viertel der Paare in einer festen Partnerschaft auf die Sterilisation der Frau und aber nur mehr als jedes zehnte Paar auf die des Mannes. In Europa sind es durchschnittlich fünf Prozent bei der Frau und ebenfalls fünf Prozent beim Mann, wobei in Westeuropa die Männerquote tendenziell ansteigt.
Die Entscheidung für die Sterilisation des Mannes würde häufiger fallen, wenn mehr Samenbanken (Kryobanken) den Samen von Männern annehmen würden, die sich freiwillig sterilisieren lassen. Doch aus nicht näher erläuterten ‚ethischen Gründen’ ist die teure Dienstleistung in den meisten Fällen auf solche Männer beschränkt, die ihren Samen aus medizinischen Gründen einfrieren lassen müssen, z.B. vor einer Strahlen- oder Chemotherapie.
Eine positive Ausnahme ist die Cryobank Krefeld. Näheres unter www.airliquide.de. Ansonsten lohnt es sich, auch bei anderen Kliniken und Krankenhäusern nachzufragen.