Kondome: eine kurze Geschichte
Kondome wurden ursprünglich als Schutz gegen Syphilis und andere sexuell übertragbare Krankheiten entworfen. Sie waren früher aus Leinen, weshalb der überlieferte Kommentar von Casanova (1725-1798) verständlich wird: "Kondome sind ein Bollwerk gegen das Vergnügen, aber ein Spinnweb gegen die Gefahr".
Seit dieser Zeit hat sich die Kondomherstellung revolutioniert. Zunächst wurden mit der Milch des Gummibaumes die ersten Latexkondome hergestellt. Diese waren jedoch anfänglich sehr dick. Erst mit der Erfindung der Vulkanisierung durch Charles Goodyear im Jahre 1834 wurde es möglich, elastische und haltbare Kondome herzustellen. In den folgenden Jahren wurde die Herstellung laufend verbessert, sodass sie immer dünner und gefühlsechter wurden. Die neueste Erfindung ist ein latexfreies Kondom, das auch von Menschen mit Latexallergie angewendet werden kann. Die heute erhältlichen Kondome erfüllen alle einen hohen Qualitätsanspruch (DIN-Norm) und unterscheiden sich lediglich in Details wie Größe, Farbe und Geschmack.
Kondome wurden und werden unter sehr unterschiedlichen Namen verkauft, die ein Spiegelbild der jeweils herrschenden gesellschaftlichen Probleme und Strömungen darstellen: In den Fünfziger-/Sechzigerjahren stand die Familienplanung im Vordergrund: Anti-Baby-Kondom. In den Siebzigerjahren herrschten Namen wie Sensitive, Pleasure, Just for Fun etc. Mit dem Auftreten von Aids kamen dann Namen wie Lifeguard und Protector auf. Auch der Jahrtausendwechsel und die Erweiterung der EU wurden verewigt: z.B. Euro-Glider.
Kondome sind ein sehr effizienter Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten, allerdings nur mäßig geeignet als Verhütungsmittel von ungewollten Schwangerschaften. Ihre korrekte Anwendung setzt eine sehr bewusst geplante und gelebte Sexualität voraus. Während einige Paare damit sehr gut verhüten können, ist die Mehrheit einig mit Casanovas Urteil.