Liebe, Lust und Last
Die Pille als weibliche Generationserfahrung in der Bundesrepublik 1960-1980
Die Markteinführung der Pille in der Bundesrepublik 1961 eröffnete Frauen und jungen Mädchen neue Wege bei der Familienplanung und im Sexualverhalten: Die Verhütung wurde sicherer, die Anwendung einfacher, und die Verantwortung lag nun bei den Frauen. Zugleich wurde öffentlich darüber debattiert, ob und wie die Pille die Sexualmoral der jungen Generation verändert. Dabei prallten moralische, religiöse und medizinische Bedenken auf die Forderung nach sexueller Selbstbestimmung. Die sexuellen und körperlichen Erfahrungen der Frauen, die in den 1960er Jahren mit der Pille verhüteten, unterschieden sich grundlegend von denen ihrer Mütter. Die Möglichkeiten der Pille waren eine generationelle Erfahrung, die Frauen mindestens so sehr prägte wie das politische Geschehen dieser Zeit, un die ihr Verhältnis zur Generation iherer Mütter und zu Männern neu definierte.