Bettina Balàka: Eisflüstern (2006)

Einmal kam sie mit einer Geschichte über Frösche daher, in der auch noch ständig das Wort 'Urin' vorkam. Marianne hatte auf Frösche gepinkelt?

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Aus seinem Traum riss ihn nach und nach Mariannes Stimme, die erzählte, die Frösche seien in einem riesigen Kellergewölbe gehalten worden, in Glaskästen, und die weiblichen, befruchteten Frösche seien dazu dagewesen, am Rücken mit menschlichem, weiblichem Urin 'präpariert' zu werden - woraufhin sich, wenn die Frau schwanger war, der Froschrücken verfärbte und die Fröschin ihre Eier ablegte. Ihren Laich. Wegen des Hormons. So ungefähr.

"Du hast auf einen Frosch draufgepinkelt?" fragte Beck, plötzlich hellwach.

"Du hörst überhaupt nicht zu", sagte Marianne im Schmollton.

"Also, wie ich schon sagte: da war dieser riesige Keller, alles voll mit Fröschen. Im Wasser, die Behälter waren mit Wasser gefüllt, und die graubraunen Frösche glotzten daraus hervor. Wenn sie nicht tot waren, viele lagen mit ihren hellen Bäuchen nach oben in einem Eck. Aber andere, sagte der Frauenarzt, würden bis zu dreißig Jahre lang leben, die zähen, die mit der härtesten Natur."

"Und du hast auf sie draufgepinkelt?" fragte Beck.

"Nein, ich habe in eine Phiole gepinkelt! Zum hundertsten Mal. Morgenurin, nüchtern, und der Frauenarzt hat ihn dann den Fröschen unter die Haut gespritzt. Was weiß ich, da war ich nicht dabei. Ich hab nur die Phiole abgegeben und ein paar Stunden später die Fröschin und ihren Laich angesehen."

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"Wir bekommen ein Kind, das steht ABSOLUT FEST. [...] Nur so viel: Heidi von Bruckweg [...] hat in Erfahrung gebracht, dass es da einen Frauenarzt gibt, der nach einer ganz REVOLUTIONÄREN und HOCHMODERNEN Methode mit ABSOLUTER SICHERHEIT feststellen kann, ob eine Frau schwanger ist oder nicht. Und zwar mit Hilfe von AUS SÜDAMERIKA importierten FRÖSCHEN!!!..."